Hysterische Wahrheiten

Theater am Markt Eisenach (2021)

Monologe aus Ingrid Lausund: ‚Hysterikon‘ & Sathyan Ramesh: ‚Die Ganzen Wahrheiten‘

Freilichttheater für alle ab 14 Jahren im Eisenacher Brauereihof

Mit: Johannes Minz, Wenzel Schneider, Dieter Salzmann, Carolin Czoppa, Bela Sobko, Ann-Kristin Stegmann, Gerald Lotzmann, Tilmann Zänker, Sabine Zänker, Uta Schubert, Diana Artschwager, Andreas Artschwager, Mira Seesemann, Wolf-Dietrich Stückrad
Regie & Ausstattung: Stephan Rumphorst
Assistenz: Ida Frankenberg
Photos: Sascha Willms

Pressestimmen

„Was für ein Panoptikum an Narzissten, Egoisten, Psychopathen, Neurotikern, Depressiven – nur gut, dass man da nicht dazu gehört? Oder doch? Steckt hinter all den überspitzten Charakteren nicht der ganz normale Wahnsinn? Dem wir auf die ein oder andere Weise irgendwie alle immer mehr verfallen? (…) Was zunächst nur plakativ wirken mag, offenbart sich als tiefsinnig-schockierende Studie von Menschen unserer Zeit, und ohne zu tief zu psychologisieren, werden die Ursachen gleich mit angerissen. Und auch wenn nicht jeder zum Mörder oder Entführer wird und die „Unnormalität“ in dem Stück so verschieden ist wie die bunte Kleidung, so gibt es doch einen „roten Faden“, der immer durchscheint: Sind nicht
Alle voller Sehnsucht nach Liebe, Verstanden werden, Akzeptanz, Gemeinschaft, und ja, auch nach erfülltem Sex? (…) Trotz viel Witz und Slapstick bleibt einem das Lachen manchmal im Halse stecken, und sogar zu Tränen gerührt waren schon Besucher, weil sie sich so sehr an den Alltag erinnert fühlten. Um uns nicht zu ernüchtert zu entlassen, sorgt Stephan Rumphorst für ein versöhnliches Schlussbild, und er schafft den Spagat, einerseits für herrlich befreiendes Lachen, andererseits aber auch für Denkanstöße zu sorgen. Gleichzeitig hat er es geschafft, dass alle Darsteller authentisch, manche sogar grandios spielen. Und zum Schluss gilt: Normal oder unnormal? Das ist hier die Frage!“

Südthüringische Zeitung

„Höchstvergnügliche Premiere von ‚Hysterische Wahrheiten des Eisenacher TAM im Brauereihof. (…) Um eines vorwegzunehmen: Wer sich einen teils berührenden, teils dramatischen, aber stets höchst vergnüglichen Theaterabend gönnen will, sollte die anstehenden Aufführungstermine auf keinen Fall verpassen. (…) Der lodengrüne Steuerberater kommt hinter dem lila Hundehasser und der Frau, die sich fragt, ob das Leben nicht mehr zu bieten hat als nur den netten Besserverdiener mit dem grünen Daumen. Die zwanghaft hellgelbe Macarena-Tänzerin, die eigentlich lieber ‚Das Brandenburgische Konzert‘ im Ohr hätte, folgt auf die unglücklich Verliebte, die sich völlig leer geliebt, leer gesehnt und leer verzweifelt fühlt und den dunkelgelben Frauenmörder, den es nervt, wenn die Oma im Theater ein Bonbon lutscht. Von hyperaktiv bis apathisch-autistisch- alles ist dabei. So skurril wie die Figuren mit ihren wundersamen Themen und Sonderbarkeiten angelegt sind, so wundervoll werden sie auch von den Spielerinnen ausgelegt und ausgelebt.“

Thüringer Allgemeine