Hüter
der Zeit
Studio-Bühne Essen (2014)
Von Dan Clancy
Mit Johannes Brinkmann,
Michael Steinhorst und Sebastian Hartmann
Regie & Bühne: Stephan Rumphorst
Kostüme: Anke Kortmann
Photos: Frank Vinken
Im KZ Sachsenhausen treffen der Jude Benjamin und der schwule Hans aufeinander, beide wollen mit dem Reparieren von Uhren ihr Leben retten. Aus dem Gegeneinander wird durch die gemeinsame Liebe zur Oper ein Miteinander.
Pressestimmen
„Eine intensive Auseinandersetzung mit dem düstersten Kapitel deutscher Geschichte. Und die beiden Hauptdarsteller zeigen eine großartige Leistung. (...) Regisseur Stephan Rumphorst gelingt es aus dem KZ-Drama ‚Hüter der Zeit‘ ein eben zeitloses Stück zu machen, das zeigt, wie Menschen ihre Vorurteile überwinden können – wenn sie äußere Umstände dazu zwingen. (...) Der Regisseur Rumphorst holt mit seiner nüchternen Inszenierung das Stück aus seinem geschichtlichen Kontext heraus und verwandelt das KZ-Setting in ein allgemein gültiges Symbol für Unterdrückung und Machtmissbrauch. (...) Getragen wird das Kammerspiel vor allem von seinen beiden Hauptdarstellern, die vergessen machen, dass der Zuschauer eigentlich in einem Amateurtheater sitzt: Johannes Brinkmann tariert seinen Benjamin zwischen Arroganz und Angst aus, Michael Steinhorsts Hans spielt die witzige Tucke, um von der eigenen Verletzlichkeit abzulenken. Ein eindringlicher Theaterabend, bei dem man sich fragt, warum ein solch grandioses Stück hierzulande so selten auf dem Spielplan steht. Gut, dass es in Essen eine freie Bühne gibt, der es immer wieder gelingt, solcherlei Stoffe zu entdecken, die auch manch städtischem Theater gut zu Gesicht stehen würden.“
WAZ
„Dan Clancy ist mit seinem Stück ‚Hüter der Zeit‘ ein Wagnis eingegangen, zu dem im deutschsprachigen Raum bis vor wenigen Jahren allenfalls George Tabori den Mut hatte: ein Holocaust-Stück mit viel, viel Humor zu erzählen (...) Die drei Schauspieler machen ihre Sache hervorragend.“
theater:pur