Der Kick /
Eisenach
Landestheater Eisenach (2013)
Ein Lehrstück über Gewalt von Andres Veiel
Eine Produktion der Bürgerbühne Eisenach
Regie & Ausstattung: Stephan Rumphorst
Photos: Sebastian Stolz
Der Autor und Psychologe Andres Veiel und seine Mitarbeiterin Gesine Schmidt reisten 2003 ins brandenburgische Potzlow und interviewten die Beteiligten am brutalen Mord an Marinus Schöberl. Am Ende stand ein spannendes Stück Dokumentartheater, das die Frage nach Schuld, nach Ursache und Wirkung stellt.
Pressestimmen
„Der Kick soll ein Lehrstück sein, und Rumphorst hält sich in seiner mit Laien realisierten Inszenierung an die formalen Vorgaben dieses Brecht‘schen Konzepts. Nicht die Spur hochgradiger Emotionalität vermittelt dieser Abend, auf prätentiöse Musik àla Guido Knopp wird vollständig verzichtet (...) Wo sich mancher Zuschauer fragen mag, warum die Hinterbliebenen nicht ausrasten angesichts der Brutalität, arbeitet Rumphorst mit stark reduzierter Mimik und Gestik. (...) In einer fein austarierten Melange aus spartanischer Form und extensivem Inhalt mündet die durch das überzeugend aufspielende Ensemble eingenommene Multiperspektivität in ein stimmiges Psychogramm eines grausamen Verbrechens und dem darauf folgenden kollektiven Kleinreden, Wegsehen, Relativieren.“
Christian Baron, www.nachtkritik.de
„Nein, eigentlich will man nicht klatschen. Nicht, weil die Darsteller (...) zu schlecht gespielt hätten, oder weil die Regie nicht gefallen hätte. Ganz im Gegenteil - eben weil diese Aufführung so authentisch und bewegend war - eben gerade deshalb will man eigentlich nicht klatschen. (...) beeindruckend, mit welcher Aussagekraft die Laien-Darsteller diese Atmosphäre spürbar machen. Stephan Rumphorst hat es geschafft, sie zu sensiblem Spiel anzuleiten, so dass sie ihre Figuren statt mit überzogener Theatralik auf berührende Art charakterisieren. (...) selbst die Täter lassen sich nicht einfach in Schubladen einordnen, wie die anderen (...) offenbaren sie einen gestörten Umgang mit Emotionen, die unerfüllte Sehnsucht nach Liebe und Verständnis wird in Hass und Zerstörungswut umgeleitet.“
Thüringer Landeszeitung