Anderthalb Stunden zu spät
Städtische Bühne Lahnstein (2016)
Komödie von Gérald Sibleyras und Jean Dell
Mit Ivana Langmajer und Rocco Hauff
Regie & Ausstattung: Stephan Rumphorst
Photos: Eva-Maria Hahn
Pressestimmen
„Ein Ehepaar ist zum Abendessen eingeladen. Während sich Laurence schön macht, blickt Pierre ungeduldig auf die Uhr. Nach hilflosen Versuchen, endlich aufzubrechen, offenbart Laurence, dass sie zuhause bleiben wird. Damit beginnt ein launiger Schlagabtausch! Ivana Langmajer spielt herrlich überspannt, hysterisch und zickig die Figur der Laurence. Der überzeugend von Rocco Hauff dargestellte Pierre steht dem völlig überfordert und hilflos gegenüber. Während des Disputs zeigt sich in amüsanter Weise, dass ‚Mann’ manchmal so gar nicht versteht, was ‚Frau’ meint, und das ‚Frau’ oft zu emotional reagiert. Aber auch, dass man sich trotz aller Unterscheide dennoch lieben kann. Beide spielen ihre Rollen mit vollem Körpereinsatz. Kein Wunder also, dass das Premierenpublikum das Stück am Ende frenetisch beklatschte. Prädikat: sehenswert.“
Rheinzeitung
„Die Darsteller dieses humoresken Kammerspiels tun jedenfalls ihr Bestes, um bei aller Freude am turbulenten Spiel den Blick der Zuschauer immer auch in der Zerrspiegel der eigenen Zweisamkeit zu lenken. Was folgt sind Szenen einer Ehe, die mitunter auf dem schmalen Grad zwischen Loriot und Ingmar Bergmann balancieren. Köstlich, wie Langmajer als leicht überkandidelte Gattin mit Hang zu hysterischen Weinkrämpfen und Rocco Hauff als begriffsstutziger Ehemann dieses an sich traurige Treiben mit einem ordentlichen Schuss Humor würzen. Ihrem komödiantisch überspitzten, aber keineswegs schablonenhaften Spiel ist es letztendlich zu verdanken, dass besagter Blick in den Spiegel stets ein augenzwinkernder und versöhnlicher bleibt.“
Rheinzeitung